Kampot, Kep, Koh Tonsay
Nach drei Tagen Strand geht es zum nächsten Stop - dem hübsch gelegenen Städtchen Kampot.
Die mit ca. 90 km relativ kurze Strecke vom Monkey Maya nach Kampot bewältigen wir
vormittags mit dem Taxi, sehr angenehm.
In Kampot finden wir uns in der großartigen Anlage Villa Vedici etwas außerhalb des Ortes wieder, in der in der Früh telefonisch vom Monkey Maya aus ein Zimmer für uns reserviert wurde - für 30 $ die Nacht.
Nach einem Mittagessen schnappen wir uns einen Roller und erkunden das Städtchen, das sehr hübsch am Fluss gelegen ist und deren Hauptsehenswürdigkeit wohl der Durian-Kreisverkehr ist.
Im Rikitikitavi nehmen wir beim Blick auf den Sonnenuntergang über dem Wasser einen Sundowner zu uns und essen bei einem Italiener tolle Pasta.
Der Rückweg zum etwas abgelegenen Hotel allerdings gestaltet sich als äußerst abenteuerlich: Als wir aus Kampot rausfahren, bemerken wir einen Platten. Volker will das gemietete Moped nicht einfach stehen lassen und zum Hotel zurück laufen - mitsamt Roller. Also zu Fuß. Wir gehen/ schieben los, und finden uns die letzten anderthalb Kilometer vorm Hotel auf der sandig-holprigen Schotterpiste wieder, in absolut stockdunkler Nacht. An sich ja ganz romantisch. Wenn die Hunde nicht wären. Ich mag ja Hunde, aber hier rottet sich alle paar Meter ein neues Rudel zusammen und kreist uns aggressiv kläffend, knurrend und bedrohlich näher springend ein. Volker, der bei den noch immer tropischen Temperaturen den schweren Roller über die Piste schiebt, verliert jede Menge Schweiß, ich verliere die Nerven. Zum Glück kommt uns zufällig ein Mitarbeiter des Hotels auf seinem Moped entgegen, der uns zur Unterkunft begleitet und mit seinem Motorengeräusch wenigstens auf den letzten Metern die Hunde fern hält. Hier ein Bild von der Straße, die allerdings demnächst geteert wird (und tagsüber ja auch überhaupt kein Problem darstellt):
Schon als uns der Barkeeper von weitem sieht, stellt er gleich mal zwei frisch gezapfte Bier hin. Guter Mann. Danach und nach einer Runde im kühlen Wasser des Pools gehts mir besser, und wir erfahren, dass das Hotel von Niederländern gemanagt wird. Mit denen und deren Freunden wir einen schönen Abend haben. Ich werde noch von einer Gottesanbeterin angesprungen, aber das finde ich eher faszinierend als beängstigend.
Am nächsten Morgen bekommen wir einen anderen Roller. Unser Ziel: Der Bokor Mountain, eine ca. 1.000 m hohe Erhebung ganz in der Nähe Kampots. Auf den Berg hinauf führt eine erstaunlich gut ausgebaute Straße, die Fahrt durch das üppige Grün ist einfach grandios.
Dass das Benzin oben knapp wird ist kein Problem - ein Polizeibeamter an einem Durchgangsposten verkauft uns zwei Liter. Zu sehen gibt´s oben unter anderem die verlassene Bokor Hill Station, die mit ihren vom Nebel umwaberten Ruinen wie eine Geisterstadt wirkt.
Leider wird auch dieses Gebiet mit starken Einschnitten in die Natur stark verändert - ein riesiges, völlig gesichtsloses Hotel mit Casino steht bereits, ein Golfclub soll entstehen. Das Hotel ist augenscheinlich alles andere als ausgebucht, wir fragen uns, ob das alles Sinn macht, was hier so geschieht.
Beim Runterfahren haben wir Glück und erhaschen trotz dem Nebel oben einen ganz guten Ausblick.
Auf dem Rückweg nach Kampot halten wir bei einem hübschen Tempel, fühlen uns allerdings nicht willkommen (im Gegensatz zu anderen Tempelbesuchen) und fahren wieder weiter.
Spätnachmittags machen die holländischen Freunde von unseren Hotelmanagern eine Sundowner-Bootstour auf dem Fluss, an dem das Hotel direkt gelegen ist. Wir schließen uns an und genießen in den nächsten zwei Stunden wundervolle Flusslandschaften und sehen den Fischerbooten zu, die nun langsam heimkehren. Sehr sehr schön.
Wir hatten ja vorab überlegt, ob wir nach Kampot oder Kep fahren sollen. Da wir uns für Kampot entschieden haben, machen wir am nächsten Tag einfach einen Ausflug mit dem Roller ins ca. 35 km entfernte Kep. Auch hier fallen wieder die extrem gut ausgebauten Straßen auf - sonst ist allerdings, trotz recht hoher Hoteldichte, der Hund begraben, und viele tolle Häuser in bester Lage stehen leer. Wir sind froh, Kampot gewählt zu haben.
Kep liegt zwar am Meer, hat aber keinen schönen Strand vorzuweisen. Allerdings kann man von hier zu einer tollen vorgelagerten Insel schippern. Zunächst schlendern wir jedoch über den bekannten Krabbenmarkt und essen - Überraschung! - Krabben zu Mittag, in einem der am Meer gelegenen Restaurants.
Gestärkt fahren wir an den Bootsableger in Kep und erwischen gerade eines der Boote, die in einer halben Stunde rüber auf die Insel Koh Tonsay, auch Rabbit Island genannt, fahren. Und hier ist es mal RICHTIG schön. Ein Strand, wie man sich das so vorstellt. Palmen, klares Wasser, Liegen, kleine Restaurants. Eine Kokosnuss für 75 Cent. Viel los ist auch nicht, anders als in anderen Reiseberichten gelesen. Man könnte in einfachen Holzhütten auch übernachten - wir bedauern, dass wir hier nicht eine Nacht eingeplant haben. So geht für uns schon nach knappen drei Stunden das Boot zurück auf´s Festland.
Unterwegs kaufen wir in Kampot noch 1,5 kg handverlesenen Pfeffer - hier soll der beste überhaupt wachsen -, und gehen in der Stadt essen. Nochmal ins Rikitikitavi.
Nach einer abendlichen Runde im Pool müssen wir auch schon wieder packen - morgen steht uns ein langer, stressiger Ritt bevor: Die Rückkehr nach Vietnam. In Minibussen. "Local Bus". Mir schwant Übles...
before: Monkey Maya
next: Grenzübergang nach Vietnam