Lofoten/ Norwegen im Februar 2012, Aurora Borealis - Reisebericht
meine Fotos von Norwegen: http://www.susanne-lorenz-fotografie.de/#!north/c1ots
meine Fotos vom Polarlicht/ Aurora Borealis: http://www.susanne-lorenz-fotografie.de/#!aurora-borealis/c1jcl
Ende Februar/ Anfang März 2012 habe ich eine 10-tägige Reise auf die winterlichen Lofoten in Norwegen mit ausgedehnten Foto-Ausflügen und abendlicher Beobachtung des Polarlichts unternommen.
Ursprünglich war ich auf der Suche nach einer Island-Fotoreise, weshalb ich schon länger die Seite www.iceland-tours.de von Reinhard Falk verfolgte, der solche Reisen und eben auch Touren auf die winterlichen Lofoten gemeinsam mit Thorben Müller (www.iceland-tours.net) anbietet. Da ich nicht mehr so lange warten wollte, noch nie in Norwegen war und der erste E-Mail-Kontakt mit Reinhard so herzlich ausfiel habe ich spontan gebucht.
Eine seeeehr gute Entscheidung: Die Art des Reisens mit dem Landrover/ VW-Bus quer durch die Landschaft hat mir unheimlich gut gefallen. Mit Reinhard und Thorben als Organisatoren, Reiseleiter und Fahrer sowie Annette als weiterer Begleitperson (daaaaaaanke für das wunderbare Essen!) sowie den lieben Menschen, die in unserer Kleingruppe, insbesondere in meinem putzigen Häuschen, waren, hatte ich nicht das Gefühl, an einer Gruppenreise teilzunehmen, sondern eher, einen Ausflug mit Freunden in familiärer Atmosphäre zu machen.
Für die, die es interessiert, folgt der ausführliche Reisebericht, den ich vor Ort täglich geführt habe.
Tag 1, Ankunft in Hov:
Juhu! Kaum paar Stunden in Norwegen, habe ich schon das erste Polarlicht gesehen. Aber der Reihe nach: Heute Früh ging es erstmal von München nach Oslo, wo ich fünf Stunden auf den Anschlussflug nach Harstad/ Narvik warten musste. Das machte aber nichts, da ich mich die ganze Zeit mit zwei Teilnehmern meiner Reise-Kleingruppe , die auch von München nach Oslo geflogen sind, unterhalten habe, und wir außerdem noch einen norwegischen Fotografen am Flughafen kennenlernten. Das verschneite Norwegen von oben zu sehen war herrlich, und wir überflogen die Inselkette genau zum Sonnenuntergang. Am Flughafen Evenes in der Nähe von Narvik wurden wir von unseren Begleitern Reinhard und Thorben abgeholt und lernten die anderen Teilnehmer kennen.
Dann hieß es zwei, drei Stunden mit dem in Schweden gemieteten VW-Bus über die vereisten und verschneiten Straßen der Vesteralen und Lofoten zu unserer Unterkunft in Hov auf der Insel Gimsøy fahren - begleitet von einem unsäglichen Sternenhimmel. Einen Elch sahen wir auf der Fahrt auch. Leider aber einen halbtoten, jungen Elch, der Minuten, bevor wir vorbeikamen, einen Zusammenstoß mit einem Auto hatte und verletzt auf der Straße lag. So hatte ich mir das erste Treffen mit einem Elch in freier Wildbahn nicht vorgestellt...
Das Wetter wechselte bereits am ersten Abend im Minutentakt zwischen bewölkt, sternklar und Schneeschauer - auf Polarlichter warteten wir vergeblich. Ich beschloss kurz vor dem Schlafengehen, wenigstens ein paar Fotos von den Sternen zu machen. Und plötzlich war es einfach da, das Nordlicht. Erst dachte ich, es handelt sich um eine Wolke. Aber dann färbte es sich langsam immer grüner und wurde größer. Und so waberte ein kleiner grüner-violetter Vorhang für ca. 10 Minuten zwischen den Wolken ganz langsam über den nördlichen Nachthimmel und verschwand genauso lautlos und unauffällig, wie er sich angeschlichen hatte.
Tag 2 - Henningsvær:
Auch auf dem Weg schlug das Wetter geschätzte zwölfmal um. Abends jedenfalls kamen uns die Kapriolen (wieder) zugute: So hatten wir unmittelbar nach dem Abendessens die Gelegenheit, Polarlichter durch die Wolkenlöcher hindurch zu sehen ("Wir gehen schnell eine rauchen" - "Ist das ein Polarlicht?!"). Auch, wenn es nur diffuse Grünschattierungen am Himmel waren, deutlich zu erkennen. Nach Ewigkeiten in der Kälte und im Sturm ("Eins noch!") tat ein heißer Grog gut, und ich war froh, eine kleine Wärmflasche und meine Thermoskanne mitgenommen zu haben.
Tag 3 - Leknes und Utakleiv:
Der Tag wurde von einem wunderbaren Abendessen (frischer Dorsch) gekrönt. Annette, eine der drei Reisebegleitungen, kredenzte sogar noch einen warmen Schokopudding. So gestärkt konnten wir dann auch rausgehen und Polarlichter fotografieren, die sich auch heute - hinter Wolken zwar und nicht sehr stark, aber immerhin - zeigten.
Tag 4 - Kabelvåg:
Knut, unser Ferienhausvermieter, informierte gegen Mittag via SMS von der durchgegebenen Orkanwarnung, was uns in Aufbruchstimmung Richtung Ferienhaus brachte, wo ich einen total gemütlichen Nachmittag mit meinen sehr netten "Mitbewohnern" bei Tee und Bier verbrachte. Nach dem Abendessen saßen wir bei dem noch immer tobenden Sturm alle zusammen und Thorben zeigte mittels Beamer die Fotos der letzten Islandtour. In der folgenden Nacht zerrte der Wind wieder an unserem Häuschen, dass alles wackelte, aber man gewöhnt sich ja bekanntlich an alles. Gegen zwei konnte ich dann, dank Ohrstöpseln, doch einschlafen.
Tag 5 - Reine und Å:
Und dann: Polarlichtalarm! Endlich bekamen wir eine "richtige" Aurora Borealis zu Gesicht. Zuerst war nur ein dünner blasser Strich, wie der Kondenzstreifen eines Flugzeugs, direkt über uns quer über den ganzen Himmel sichtbar, der sich plötzlich grün färbte, ausbreitete und zu tanzen anfing, bis er schließlich als eine Art Vorhang in grün und ein bisschen violett über den Himmel waberte. Das ganze Schauspiel dauerte vielleicht 20 Minuten und war einfach atemberaubend. Gerechnet hatte ich damit nicht, da auch abends der Himmel voller Wolken hing. Wir lagen zwar trotzdem auf der Polarlicht-Lauer zwischen Schneegestöber und kleineren Wolkenlöchern. Als nichts passierte, gingen wir zurück ins Haus, um uns aufzuwärmen. Ca. 10 Minuten später wollten wir nur noch eine rauchen, und wurden von einem Riesen-Wolkenloch und dem beschriebenen Streifen über uns überrascht. Was für ein Ausklang des Tages!
Tag 6 - Sidpollneset, Laukvik und Svolvær:
Auf Polarlichter hofften wir abends vergebens, aber ein Spaziergang mit meiner Mitbewohnerin Ines zum Beine vertreten und Verdauen der selbstgemachten Pizza entschädigten dafür.
Tag 7 - Eggum:
Mittlerweile bewegte sich die Temperatur im Plus-Bereich, was in Verbindung mit Regen den Schnee ordentlich tauen ließ. So bildeten sich überall grün-gelbe Seen aus Schmelzwasser auf den (ehemaligen) Eisflächen. Mit dem Abendlicht, das gelegentlich durch die Wolken durchschien und sich darin spiegelte, sah das interessant bis bizarr aus - lindgrüner See und lila Wolken. Durch das Gras, das - besonders an den Küsten - vom schmelzenden Schnee freigegeben wurde, erhielt die Landschaft erneut ein ganz anderes Gesicht. Allerdings hat das ganze auch seine Tücken - auf dem Weg zum Abendessen bin ich bis zur Hüfte im angetauten Schnee eingebrochen und fand mich mit einem Bein in einem ca. 40 cm hoch mit Wasser befüllten Graben wieder, der unter der lockeren Schneedecke als solcher nicht zu erkennen war. Der abends an die Fensterscheiben peitschende Regen zerstörte unsere Hoffnungen auf Polarlichter für heute.
Tag 8 - Vikten:
Danach gab es noch einen Spaziergang durch die vom zunehmenden Mond bizarr erhellte Schneelandschaft zu einer alten Bus-Leiche in der Nähe, der aber - leider - nicht von weiteren Polarlichtern begleitet wurde.
Tag 9 - Fahrt über Lødingen nach Bodø:
 Am vorletzten Tag unserer Reise brachen wir relativ früh auf, um     erstmal nach Lødingen zu kommen. Auf dem Weg sahen wir wieder viele     Adler. In Lødingen angekommen mussten wir nicht lange auf die Fähre     warten, die uns nach ca. einstündiger Überfahrt ans Festland     brachte.
     Am vorletzten Tag unserer Reise brachen wir relativ früh auf, um     erstmal nach Lødingen zu kommen. Auf dem Weg sahen wir wieder viele     Adler. In Lødingen angekommen mussten wir nicht lange auf die Fähre     warten, die uns nach ca. einstündiger Überfahrt ans Festland     brachte.Hier lagen noch viele Kilometer bei strahlendem Sonnenschein vor uns, durch wunderschöne, wieder ganz andere Landschaften als auf den Lofoten. So kamen wir abends in der Nähe von Bodø an, wo wir eine Nacht in einer neuen Unterkunft Arctic Seasport verbrachten, die auch wieder ganz toll an einem See umgeben von Bergen gelegen war.
 Das herrliche Wetter bescherte uns einen wundervollen sternklaren     Himmel, auf dem - trotz Mond - schon ab der Dämmerung Polarlichter     zu sehen waren. Gegen Mitternacht und unzähligen Auslösungen später     trieb mich die Müdigkeit doch ins Bett - lange blieb ich dort aber     nicht. Ich war gerade in der Einschlafphase, als mich Anna mit den     Worten "Das musst du sehen!" weckte. Also schnell nochmal Skihose     und Fleecepulli über den Schlafanzug, Kamera schnappen, und raus.     Tatsächlich brannte der Himmel lichterloh in Grün, ich wusste gar     nicht mehr, in welche Richtung ich die Kamera zuerst ausrichten     sollte. Was für eine grandiose letzte Nacht!
     Das herrliche Wetter bescherte uns einen wundervollen sternklaren     Himmel, auf dem - trotz Mond - schon ab der Dämmerung Polarlichter     zu sehen waren. Gegen Mitternacht und unzähligen Auslösungen später     trieb mich die Müdigkeit doch ins Bett - lange blieb ich dort aber     nicht. Ich war gerade in der Einschlafphase, als mich Anna mit den     Worten "Das musst du sehen!" weckte. Also schnell nochmal Skihose     und Fleecepulli über den Schlafanzug, Kamera schnappen, und raus.     Tatsächlich brannte der Himmel lichterloh in Grün, ich wusste gar     nicht mehr, in welche Richtung ich die Kamera zuerst ausrichten     sollte. Was für eine grandiose letzte Nacht!Tag 10 - Bodø und Heimflug:
 Am nächsten Tag gaben wir vormittags unsere Koffer am Flughafen in     Bodø ab und verabschiedeten uns von dem Teil der Gruppe, die sich     bereits jetzt auf die Reise machte. Die "Übriggebliebenen"     schlenderten ins 1 km entfernte Zentrum und zum Hafen, um noch ein     wenig die norwegische Sonne zu genießen. Tja, und dann hieß es gegen     Nachmittag Abschied von Norwegen nehmen. Via Oslo ging der Flieger     zurück nach München - und selten fiel mir ein Abschied so schwer.     Ich kam mit Fernweh an und flog mit noch mehr Fernweh zurück.  Vielen     Dank für die schönen 10 Tage, in denen es an absolut nichts fehlte.     Oder, wie Volker sagte: 10 Tage in den Erlebnisspeicher.
     Am nächsten Tag gaben wir vormittags unsere Koffer am Flughafen in     Bodø ab und verabschiedeten uns von dem Teil der Gruppe, die sich     bereits jetzt auf die Reise machte. Die "Übriggebliebenen"     schlenderten ins 1 km entfernte Zentrum und zum Hafen, um noch ein     wenig die norwegische Sonne zu genießen. Tja, und dann hieß es gegen     Nachmittag Abschied von Norwegen nehmen. Via Oslo ging der Flieger     zurück nach München - und selten fiel mir ein Abschied so schwer.     Ich kam mit Fernweh an und flog mit noch mehr Fernweh zurück.  Vielen     Dank für die schönen 10 Tage, in denen es an absolut nichts fehlte.     Oder, wie Volker sagte: 10 Tage in den Erlebnisspeicher.