Ho Chi Minh City

Jetzt ist es soweit - der letzte Aufenthalt unserer vierwöchigen Vietnam-Reise steht bevor. Wir verbringen die letzten Stunden in Saigon. Der Kreis schließt sich, waren wir doch schon ganz am Anfang (kurz) hier.


Die Fahrt im Schlafbus von Da Lat ist die reinste Tortour, wir machen kein Auge zu. Die Plastikboxen der normalen Sitze, in die man seine Beine steckt, sind nur bis zu

einer Größe von ca. 1,80 m halbwegs bequem. Damit der lange Volker seine Haxn ausstrecken oder zumindest überhängen lassen kann, wollten wir - auf den Tipp eines Travellers hin - in die letzte Reihe. Das hat beim Ticketkauf auch geklappt. Nur leider ist ganz hinten im Bus jede Bodenwelle und jedes Schlagloch deutlich zu spüren, mehrmals hebt es uns aus den Sitzen/ Liegen.


Bereits um 5 Uhr morgens erreichen wir Saigon und fahren von dem nicht als Busbahnhof zu identifizierenden Busbahnhof mit einem Taxi in unser vorab gebuchtes Luxushotel (s.u.). Die letzte Nacht auf einer langen Tour nehmen wir meistens eine etwas dekadentere Unterkunft. Natürlich ist unser Raum noch nicht beziehbar, aber leider gibt es auch sonst kein freies Zimmer zur Überbrückung der Zeit bis zum Check-In. Wir sind totmüde. Kurzerhand schaue ich bei Booking, ob es ein günstiges Hotel in der Nähe gibt. Das gibt´s, wir ziehen hier kurzerhand im billigsten Zimmer ein und schlafen erstmal bis Mittag. Dann dürfen wir in unserem eigentlichen Hotel einchecken und bekommen als Entschädigung ein Upgrade auf die Executive Suite. Whirlpoolbadewanne mit Stadtblick. Geil.

 

Nachmittags laufen wir durch einen schönen Park zum Ben Than Markt, der mich mit seiner Schwüle, Enge und Fülle komplett erschlägt. Die extrem aufdringlichen Händler/innen, die auch vor ruppigem Anfassen nicht zurück schrecken, machen es nicht besser. Kurz vorm Kreislaufkollaps ziehe ich Volker aus der Halle und gehe mit ihm erstmal eine Pho im nahen "Pho 2000" essen, dann geht´s wieder.






Volker will weiter shoppen, ich verweigere mich. Wir verabreden uns später im Hotel, und während er das meiste, was er sucht, auch findet, schlendere ich gaaanz gemütlich und entspannt durch die Straßen und den Park. Abends machen wir uns auf den Weg ins Backpacker-Viertel und essen im Rooftop-Restaurant "The View" nur mittelmäßig gut, haben aber einen tollen Blick.





Noch toller wird der Blick, als wir die Rooftop-Bar wechseln und im "The Chill" einlaufen. Hier geht´s schon ordentlich fancy zu, mit Flipflops hat man keine Chance auf Einlass. Entsprechend gesalzen sind die Preise, aber am letzten Abend ist das in Ordnung.




Auf dem Heimweg ins Hotel kommen wir im Park an einem Amphitheater vorbei, das gesteckt voll mit Vietnamesen ist - hier findet gerade eine Show statt. Scheint was mit Singen zu sein aber auch mit Sketchen, das Publikum lacht jedenfalls. Ich bin ziemlich ko, als ich schließlich ins Bett falle. Die Hochhäuser sieht man durch unsere Panoramafenster sogar noch im Liegen, ist das toll. 
Dann weckt uns die Sonne, um den letzten Tag in Vietnam einzuläuten. Mir wollen noch ein bisschen Sightseeing machen und nehmen uns zuerst den Wiedervereinigungspalast vor, ein typisches Beispiel für die 60er-Jahre-Architektur.





Das Hauptpostamt steht als nächstes auf dem Programm, ebenso wie die daneben liegende Notre Dame-Kathedrale, die aber leider geschlossen ist.




Es ist extrem schwül, man merkt deutlich den Unterschied zum Norden. Natürlich sind wir nun aber auch vier Wochen später dran als zu Beginn. Ich brauche eine Pause. Wir landen - wie auch schon am ersten Tag unserer Reise - im Restaurant "Quan An Ngon", in einem wundervollen Kolonialbau mit Innenhof und Terrasse. Das Besondere: 20 der besten Straßenköche Saigons haben hier drinnen ihre Stände, jeder kocht weiterhin nur sein Spezialgericht. Man kann entweder auf der Karte wählen, oder geht einfach mal durch und schaut, was einem gefällt.


Danach schlendern wir einfach ein bisschen durch die Straßen Dong Khoi und Pasteur und sind fasziniert von den Gegensätzen zwischen Alt und Neu. Die Einflüsse des Kapitalismus sind deutlich spürbar, man merkt im Gegensatz zu Hanoi, dass man sich in einer Metropole bewegt, wenngleich viele Ecken noch sehr ursprünglich sind.

 







Auf der Pasteur gibt es eine kleine Brauerei, die "Pasteur Street Brewing Company". Wir bremsen kurz ein und probieren zwei Biersorten, was Fruchtiges mit Mango sowie ein Weizenbier. Gar nicht übel.



 In einem Hinterhof entdecken wir außerdem einen kleinen hinduistischen Tempel, den wir uns etwas genauer ansehen.





Zurück im Hotel legen wir uns zwei Stunden an bzw. in den Pool, wegen dem unsere Wahl mitunter auf dieses Hotel fiel. Um 17:15 heißt es Abschied nehmen - mit dem Taxi kämpfen wir uns durch die Rush Hour Richtung Sonnenuntergang - und Flughafen. Schön war´s in Vietnam. Wirklich sehr sehr schön.

Hotel:
Harmony Saigon Hotel, ca. 73 € für ein Premier Deluxe Doppelzimmer, das für uns durch einen glücklichen Umstand zur Executive Suite upgegradet wurde. Gute Lage, Frühstück im 13.OG. Blick vom Pool im 1. OG: