Paros und Antiparos


 
Am 14.10.2015, quasi Tag 5 unserer Reise, verabschiedeten wir uns von Mykonos und nahmen am Nachmittag eine 

SeaJet-Fähre nach Paros. Eine knappe Stunde später erreichten wir unser Ziel. Sowohl das Ticket für die Fähre als auch ein Hotelzimmer in einem sehr hübschen Hotel am Rande des Hauptortes Parikia hatten wir vorher schon über Internet gebucht - was sich als sinnvoll herausstellte, da uns ein Mitarbeiter mit dem Auto am Hafen abholte. Das ist offensichtlich so üblich auf den Inseln und sehr praktisch. Durch die etwas erhöhte Hanglage und des Westblicks bot sich uns gleich mal ein spektakulärer Sonnenuntergang, der uns dazu veranlasste, den Abend auf dem sehr geräumigen Balkon ausklingen zu lassen.


Am nächsten Morgen machten wir uns zu Fuß auf den ca. 10 minütigen Weg nach Parikia und besichtigten zunächst die beeindruckende, sehr alte Kirche Panagia Ekatontapiliani - auch Kirche der 100 Türen genannt - mit dem zugehörigen kleinen Museum und dem Baptisterium. Tatsächlich gefunden hat man übrigens erst 99 Türen...

Panagia Ekatontapiliani:






Ansonsten streiften wir einfach den ganzen Tag durch den Hauptort, um abends wieder auf dem Hotelbalkon den Sonnenuntergang abzuwarten. Parikia gefällt mir besser als Mykonos-Stadt; es gibt hier ebenso wundervolle Gassen, aber die sind ein wenig breiter, und hier legen keine Kreuzfahrtschiffe an. Die ganze Insel kam mir daher irgendwie authentischer vor, man sah definitiv mehr Einheimische als Touristen.

Der Hauptort Parikia:









Am alten Fischerhafen:



Der antike Friedhof (mit Gräbern, Sarkophagen und Urnen aus der Zeit 8. Jh. v. Chr. bis 3. Jh. n. Chr.):


Ausblicke von unserem Hotel:




Beim Frühstück am nächsten Morgen kamen praktischerweise zwei Herren von einer Autovermietung auf die Hotel-Terrasse, bei denen wir uns direkt einen Kleinwagen für die nächsten zwei Tage schnappten. So warteten wir in der Sonne Kaffee trinkend und Katzen streichelnd (anderes Thema - die ganzen Katzen kriegen nen eigenen Thread...), bis uns die Herren das Auto brachten, und fuhren bisschen über die Insel. Zunächst ging es über ein altes Marmor-Abbaugebiet nach Lefkes, einen hübschen Ort im Inselinneren.

Die alten Marmorstollen bei Marathi, in die wir ein Stück (mit Taschenlampe) reingelaufen sind, bis es uns zu unheimlich wurde:



Lefkes:







Da wir ein bisschen baden wollten, führte uns der Weg weiter in den Nordwesten der Insel Richtung Kolimbithres. Unterwegs passierten wir ein Schild für die archäologische Ausgrabungsstätte der "Mykenischen Akropolis". Nach einigem Gekraxel in den dortigen Felsen - ohne jedoch eine Ausgrabungsstätte zu finden - verließen wir diesen Ort wieder. 

Kolimbithres:



Wir fuhren soweit nördlich, bis die Straße endete, und hatten die wunderschöne Bucht Katholikou, an deren einer Seite ein Kloster steht, fast ganz für uns alleine. Im Sommer ist hier wohl auch mehr los... 




Zum Abendessen führte der Weg in den zweiten bekannteren Ort auf der Insel, Naoussa. Hier spürte man nun sehr deutlich, dass wir uns in der Nachsaison befanden - wir klapperten drei, vier Tavernen ab, die uns empfohlen wurden oder im Reiseführer standen - genau diese hatten schon geschlossen. Letztlich wurden wir aber doch fündig.

Naoussa:






Tags darauf machten wir einen Ausflug mit dem Mietwagen nach Antiparos. Im Ort Pounda im Süden von Paros gibt es eine Fähre, die uns in kurzer Zeit auf die vorgelagerte kleinere Insel brachte


Die Hauptattraktion ist hier die Tropfsteinhöhle Agiou Ioannou, ungefähr 10 km vom Fähranleger entfernt. Erfreulicherweise hatte sie Mitte Oktober noch geöffnet, so stiegen wir die ca. 90 m im Inneren ab.




Wir fuhren anschließend einfach auf Antiparos herum. Dabei begegneten wir insgesamt vielleicht fünf Menschen, die Straßen hatten wir komplett für uns alleine. Es war fast schon bisschen unheimlich, aber cool.

Vor der Tropfsteinhöhle:


Im Süden:
Eigentlich wollten wir bis ganz runter ans Kap, die immer steiniger werdende Sandpiste veranlasste uns jedoch, mit dem Auto umzudrehen. Einmal mehr wünschten wir uns ein Quad herbei...


Agios Georgios (im Südwesten):




Strand Ormos Livadi (im Westen):


Der Ort Antiparos (bereits komplett ausgestorben, wir hatten Glück und haben noch ein Café gefunden, das heute den letzten Tag geöffnet hatte):




Wieder auf Paros und in Parikia angekommen, machten wir einen Abstecher zum Kap am Ende der Doppelbucht von Parikia.




Am nächsten Morgen tauschten wir das Mietauto gegen ein Quad ein, und dieses Mal gab´s ein leistungsstarkes mit 170 ccm - kein Vergleich zu der Krücke auf Mykonos. Damit machten wir nun die Insel unsicher. Erstes Ziel: Das verlassene Männerkloster, das oben am Hang über Parikia klebt, mit herrlicher Aussicht über den Hauptort und die Doppelbucht (siehe erstes Foto).

Kloster Agii Anargiri:





Der Hauptgrund für den Tausch des Autos gegen ein Quad war der Plan, auf den mit 771 m hohen Berg Agios Pantes zu fahren - teils über Sandpisten. Der Plan wurde sogleich umgesetzt. Leider war es zu diesig, bei guter Sicht kann man von hier zahlreiche Inseln der Kykladen sehen.

Auf- bzw. Abfahrt Agios Pantes:




Vom Gipfel fuhren wir über Pisten auf die Ostseite der Insel und legten eine Mittagspause in Piso Livadi ein, wo wir uns zufällig genau in die richtige Taverne am Hafen setzten. Ein paar Minuten später waren alle Tische mit größeren Gruppen Einheimischer besetzt, die sich hier offensichtlich zum Sonntagsessen trafen. Sehr schön - und ausgesprochen lecker. Anschließend gab´s ein Verdauungs-Nickerchen am Strand Gialos Pounda.

Piso Livadi:





Pounda Beach:



Zum Ausklang unseres letzten Tages auf Paros genossen wir den leider etwas diesigen Sonnenuntergang bei einem Glas Wein an einem der Strände in der Doppelbucht von Parikia und ließen uns zu späterer Stunde nochmals durch die Gassen des Hauptortes treiben. 






So schnell war der Aufenthalt auf Paros auch schon wieder vorbei - am nächsten Vormittag sollte uns die Fähre nach Santorin bringen. 

Fazit: Paros ist toll, hier würde ich jederzeit wieder her kommen. Es ist nicht so touristisch wie Mykonos und Santorin, ursprünglicher, geräumiger, grüner und abwechslungsreich. Außerdem ist von Vorteil, dass die Hauptstraße einmal um die Insel führt, eine richtige Ringroad. Das erleichtert das Rumkommen. Wir waren fast ein bisschen traurig, dass es am nächsten Tag schon weitergehen sollte...